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Österreichischer Internetrat von DSGVO völlig unterfordert
Die Eingaben stapeln sich, leichte, mittlere und schwere Verweise werden täglich im Bäcker-Dutzend vorbereitet und von ÖIR-Brieftauben zugestellt. Wir bitten um Verständnis dafür, dass es sich beim Internetrat.at um eine redaktionelle, vereinsartige, ja geradezu pseudo-behördliche Seite handelt, die keinerlei kommerzielle Zwecke verfolgt.
Deshalb gilt die DSGVO für uns nicht. Ha! Aber für Sie schon.
Aber lassen Sie uns nicht auf fehlenden Datenschutzerklärungen rumreiten. Wir brauchen keine, wir sind perfekt, so wir sind und unterwerfen uns natürlich auch bei der Datenspeicherung einer strengen ethischen Selbstkontrolle.
Ursprünglich wollten wir ja eine DSE einbauen, aber dann ist der Anwalt, der das gratis für uns erledigen wollte, wenn wir im Gegenzug die scharfe Rüge wegen der vielen von ihm verschickten Abmahnungen zurückziehen, plötzlich pleite gegangen. Außerdem sind zu viele Augen auf uns gerichtet, und wir möchten niemandem einen Verweis erteilen müssen, der eine DSE von unserer Seite stiehlt.
Der Internetrat wurde fast gehackt
Haarscharf entging der ÖIR heute morgen einer großangelegten Hacker-Attacke, der mehrere befreundete Seiten zum Opfer fielen. Die feigen Hacker bedienten sich dabei der Technik des sogenannten „Defacements“, bei der Webseiten verunstaltet werden. Zum Glück entging der ÖIR durch rechtzeitigen Hinweis des Mitarbeiters eines befreundeten Security-Unternehmens jeglichen Unbillen.
Wir haben Ihre Daten nicht absichtlich gespeichert (außer die Eingaben) und die (die Daten) sind weiterhin sicher. Um gegen zukünftige Distributed Denial of Brain Attacks gewappnet zu sein, setzt der Österreichische Internetrat ab sofort auf modernste Sicherheitstechnologien (Cloudflare, 69-Layer-Firewall u.ä.).
Gegen die Hacker wird vorerst informell scharf protestiert, der ÖIR bereitet eine offizielle Vorverurteilung vor, die vermutlich einen scharfen Verweis gegen die Hacker enthalten wird.
Internetrat erreicht noch höheres Reflexionsniveau
Wir alle fühlen uns wie in einer Art ICE aus der Zukunft: die Landschaft, die vorübersaust, ist zwar bekannt, doch sie tut dies in einer solchen Geschwindigkeit, dass kaum mehr Zeit für die Freude aufs ankommen bleibt. Jahrzehntelange musste die Bildzeitung in Deutschland gedruckt werden, bis ein Watchblog begann, ihr auf die Finger zu schauen. Jahrelang half uns Google beim Suchen, bevor ein Watchblog Google bei der Selbstanalyse zu helfen begann. Nur 6 Tage brauchte der ÖIR, um auf die Watchlist des Österreichischen Watchblog gesetzt zu werden.
Es ist wohl nicht verfrüht, von einer Bewegung hin zu mehr Selbst-Kontrolle und ethischen Standards im Netz zu sprechen. Grundsätzlich begrüßt der ÖIR die Installierung des Watchblogs sehr:
Ziel ist die […] Evaluierung und Erhaltung der Arbeitsqualität und der Handlungsfähigkeit der beobachteten Gremien.
Allerdings konnten wir auf der Seite keine Informationen über die Ehrenamtlichkeit der Tätigkeit der Betreiber finden. Zwar wird einwandfrei ausgewiesen, dass lediglich ehrenamtliche Gremien beobachtet werden, allerdings können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit Sicherheit sagen, ob das Österreichische Watchblog frei von politischen Einflussnahmen, etwa durch Parteiförderungen, ist, oder ob es sich möglicherweise, wie die Beobachter-Seite nahelegt („Consultant, Trainer und Techniker“), um ein kommerzielles Internetangebot handelt. Sobald diesbezügliche Bedenken durch eine entsprechende Offenlegung ausgeräumt sind, steht einer engen gegenseitigen Beobachtung nichts mehr im Weg.
Vorstellung des Vorsitzenden Gremiums
Eigentlich ist der Termin beim Fotografen erst für das Ende dieser Woche angesetzt, aufgrund der riesigen Medienresonanz möchten wir allerdings den „Buzz“ am Schopf ergreifen und uns an dieser Stelle einer neugierigen EU-, insebesondere aber einer österreichischen Öffentlichkeit vorstellen. Vollständige Informationen über die Zusammensetzung und die Aufgabenverteilung des ÖIR finden Sie auf der Seite Vorstand.
Voranschickend muss gesagt werden, dass der Gründung monatelange konzeptionelle Überlegungen voran gingen. Nach intensiven Debatten erscheint es uns als die einzig vernünftige Lösung, keinerlei Vertreter des ORF und/oder der österreichischen Printmedienszene an Bord zu holen. Unsere höchste Prämisse ist Unabhängigkeit dieses Gremiums von jeglicher politischer Einflussnahme.
Wir sind uns darüber bewusst, dass im Zuge unser gesellschaftspolitisch unverzichtbaren Arbeit durchaus der eine oder andere Interessenskonflikt zwischen Privatperson und Gremiumsmitglied auftreten kann und möchte daher darauf hinweisen, dass wir alle diese Doppel-Funktion reflektieren, streng trennen und gegebenenfalls durchaus bereit sind, Eingaben gegen uns selbst oder gegen andere Mitglieder des Gremiums zu machen. Sämtliche internen Entscheidungsfindungsprozesse des Österreichischen Internetrats laufen nicht-öffentlich und damit auch nicht transparent ab, um jedwede Form der Beeinflussung unmöglich zu machen. Wir möchten daran erinnern, dass der Österreichische Internetrat (noch) keinerlei Subventionen oder Förderungen erhält und wir Eingaben lediglich im Rahmen unserer ressourcen-technischen Möglichkeiten bearbeiten können – übrigens eine Gemeinsamkeit mit der österreichischen Justiz. (Das soll jetzt aber niemanden einschüchtern.)
Wir möchten uns an dieser Stelle auch für ein kleines Versäumnis entschuldigen – bei zahlreichen Vertretern der Presse haben die fehlenden Informationen offensichtlich für Verwirrung gesorgt. Da sich die Seite noch im Aufbau befindet, bitten wir einstweilen über die eine oder andere kleine hinwegzusehen.
Gremiumsmitglieder mit vollem Stimmrecht
Vorstandsduo:
Peter Steinberger, Universität Wien, Medienforscher und Kommunikations-Kompetenz-Berate
Judith Denkmayr, Social Media Expertin, Bloggerin, Girl Geek, ATV.at Diversifikation & Online
Gremiumsmitglieder:
Jana Herwig, Universität Wien, Medienforscherin und Bloggerin
Michael Kamleitner, Nonsmokingarea, Senior Social Media Guru
Generalsekretär: Ritchie B. Pettauer, Universität Wien, Lektor, Medienberater und Blogger
Österreichischer Internetrat unter Beschuss
Wir freuen uns, dass der Österreichische Internetrat bereits wenige Stunden nach der Gründung ein derart breites mediales Echo erfährt. So warnt unter anderem der populäre östereichischer „Tweeper“ Markus Pirchner vor uns:
Österreichischer Internetrat nimmt Arbeit auf
Im Rahmen einer Blog-Installation wurde heute in Wien der österreichische Internetrat der Welt-, insbesondere aber der österreichischen Öffentlichkeit vorgestellt. Der österreichische Internetrat besteht derzeit aus 5 Mitgliedern.
Für Gründungsmitglied Ritchie Pettauer entspricht der Österreichische Internetrat der Philosophie der EU, in der die Medien als „Public Watchdog“ eine wichtige Rolle spielen. Als Blogger mahnt er: „Nicht alles, was ethisch nicht in Ordnung ist, ist Unrecht.“
Die Mitglieder des Österreichischen Medienrates betonen, dass sie als Personen und nicht als Vertreter ihrer jeweiligen Redaktion oder Vereinigung tätig sind. Das garantiert die Unabhängigkeit der Entscheidungen und vermeidet Einflussnahmen seitens jener journalistischen Organisationen, denen die Mitglieder angehören oder die sie selbst betreiben (siehe Wikipedia, Schlagwort „Persönlichkeitsspaltung“).